Restaurants in den USA: 10 Unterschiede, die Sie kennen sollten

Von nweber

Hier sind die 10 wichtigsten Unterschiede, die man beim Essen gehen in einem Restaurant in den USA kennen sollte.

Seating

Während es in Deutschland üblich ist, dass man sich in Restaurants selbst umschaut und auf einen freien Platz setzt, ist dies in Restaurants in den USA völlig unüblich. Stattdessen wartet man am Eingang, bis man in Empfang genommen wird. Oft gibt es am Eingang auch ein Stehpult, an dem die ankommenden Gäste in Empfang genommen werden. Bei der Begrüßung gibt es meist ein kurzes Gespräch und die Frage nach der Gruppengröße. Anschließend führt einen der Kellner oder die Kellnerin an einen passenden Platz.

Small Talk mit der Bedienung

Kellner und Kellnerinnen stellen sich meist mit ihrem Vornamen vor. Mitunter fragen sie auch nach dem Namen der Gäste und beginnen – in Restaurants in den USA völlig üblich – ein enthusiastisches Gespräch mit ihren Gästen. Für Amerikaner gehört dies zu einer freundlichen Bedienung. Als Deutscher hat man mitunter den Eindruck, man hätte einen neuen Freund gewonnen. In der Regel endet diese Freundlichkeit jedoch, sobald man bezahlt hat. Sie ist lediglich Bestandteil der Service-Orientierung in den USA und sollte nicht mit „echter“ Sympathie verwechselt werden.

Anpassung der Gerichte

In den USA gibt es in Restaurants selbstverständlich Speisekarten. Üblich ist es auch, dass es je nach Tag oder Woche besondere Angebote gibt, so genannte „specials“. Diese erläutern die Kellner meist, wenn sie die Karte bringen. Völlig üblich ist es zudem, dass die Gerichte an individuelle Wünsche angepasst werden können – und Amerikaner machen hiervon vielfältig Gebrauch. So ist es in der Regel zum Beispiel nicht nur möglich, dass bestimmte Dinge weggelassen werden, sondern man kann Beilagen beliebig austauschen und die Gerichte somit stark verändern. Für Amerikaner ist dies in Restaurants ein Teil der Kundenorientierung.

Kostenloses Wasser und Refills

Stilles Wasser ist in amerikanischen Restaurants grundsätzlich kostenlos. Oft bekommt man eine Karaffe und Gläser auf den Tisch gestellt, wenn man danach fragt. Bezahlen muss man in Restaurants in den USA nur für Sprudelwasser, was in Flaschen abgefüllt ist. Deshalb ist es unüblich für Amerikaner, Wasser mit Kohlensäure zu trinken. Wenn man Softdrinks bestellt, sind in der Regel kostenlose „Refills“ inkludiert – also ein „Wieder-Auffüllen“ des Glases oder Bechers. Wer also einen Softdrink bestellt, kann davon so viel trinken, wie er möchte.

Umgang mit Servietten und Besteck

Amerikaner haben einen anderen Umgang mit Servietten und Besteck, was für Deutsche verwirrend sein kann. So ist es üblich, beim Essen in amerikanischen Restaurants Servietten zu verwenden. Wenn man jedoch den Tisch verlässt, um zum Beispiel auf Toilette zu gehen, legt man die Serviette auf den Sitz des Stuhls und keinesfalls auf den Tisch. Eine möglicherweise dreckige Serviette auf den Tisch zu legen, wird als unhöflich empfunden.

Anders ist auch der Umgang mit Besteck. Oft sieht man es, dass Amerikaner in Restaurants zunächst ihr gesamtes Gericht mit Messer und Gabel zerkleinern, anschließend die Gabel in die rechte Hand nehmen und damit das Essen zu sich nehmen. Währenddessen wandert die linke Hand unter den Tisch – in Deutschland gilt dies als unschick. Generell ist die Benutzung von Messern deutlich weniger verbreitet als in Deutschland. Wenn man zum Beispiel mit Freunden zuhause oder in der Familie isst, wird oft gar kein Messer ausgeteilt. Man isst alles mit der Gabel in der rechten Hand.

Aufmerksamer Service

Die Bedienung in amerikanischen Restaurants ist in der Regel deutlich aufmerksamer, als man es aus deutschen Restaurants kennt. Es ist üblich, dass die Bedienung während des Essens mehrfach zum Tisch kommt um zu fragen, ob alles in Ordnung ist oder man noch etwas bestellen möchte. Für deutsche Gewohnheiten kann dies mitunter aufdringlich wirken – in den USA ist dies normal und gehört zu einem guten Service.

Verteilte Rollen

Während man in Deutschland – zumindest in kleineren Restaurants – meist eine Bedienung hat, die die Bestellung aufnimmt, das Essen bringt und auch kassiert, gibt es in Restaurants in den USA häufiger verteilte Rollen innerhalb des Bedien-Personals: So nimmt ein Kellner die Bestellung entgegen und rechnet auch am Ende ab, während andere Mitarbeiter das Essen bringen und später die Teller abräumen. Das Bringen und Abräumen ist meist mit einer geringeren Qualifikation verbunden, denn oft sprechen diese Mitarbeiter kaum Englisch und interagieren daher kaum mit den Gästen. Meinem Eindruck nach sieht man diese Arbeitsteilung inzwischen auch in Deutschland vermehrt, möglicherweise, weil dadurch auch bei uns Personalkosten gespart werden können.

Doggy Bags

Die Portionen in amerikanischen Restaurants sind oft groß – und auch Amerikaner schaffen vielfach nicht alles. Daher ist es völlig üblich, sich die Reste („leftovers“) in einer so genannten „doggy bag“ zusammenpacken zu lassen und dieses mit nach Hause zu nehmen. Halbe Portionen abräumen zu lassen, die dann weggeschmissen werden – wie es in deutschen Restaurants mitunter vorkommt – ist Amerikanern fremd. Lieber heben sie diese Reste auf und essen sie am nächsten Tag. Da Amerikaner häufig auswärts essen, sieht man in amerikanischen Kühlschränken mitunter mehrere solcher „doggy bags“ aus den letzten Tagen.

Nettopreise und Trinkgeld

Wahrscheinlich wissen Sie dies bereits: In den USA werden Preise in Geschäften grundsätzlich als Nettopreise ausgewiesen – die Mehrwertsteuer kommt dazu. Dies gilt auch in amerikanischen Restaurants. Die Mehrwertsteuer variiert je nach Region, in New York liegt sie beispielsweise bei knapp 9%. Hinzu kommt in amerikanischen Restaurants das Trinkgeld für die Bedienung. Denn anders als in Deutschland erhalten Kellnerinnen und Kellner mitunter nicht einmal den Mindestlohn, weil das Trinkgeld als Bestandteil ihres Verdienstes angesehen wird. Üblich ist ein Trinkgeld von 15-20% des Nettopreises. Wer nach New York reist, kann als Daumenregel einfach den Betrag für die Mehrwertsteuer verdoppeln.

Anders ist auch die Art der Bezahlung des Trinkgelds. Denn während man in Deutschland beim Bezahlen oft auf einen höheren Betrag aufrundet und dies der Bedienung direkt sagt, bezahlt man in Restaurants in den USA zunächst die Rechnung und hinterlässt das Trinkgeld anschließend bar auf dem Tisch. Wenn man per Kreditkarte zahlt, ist es alternativ möglich, den Betrag auf der Rechnung händisch einzutragen. Dann wird das Trinkgeld direkt von der Kreditkarte abgebucht.

Keine Zeit verlieren

Der Ablauf in amerikanischen Restaurants ist für deutsche Gewohnheiten oft unheimlich schnell: Man kommt an und erhält sofort die Menükarten, man bestellt zügig – und nach dem Essen kommt direkt die Rechnung. Danach wird erwartet, dass man das Restaurant schnell verlässt. Sollte man versuchen, nach dem Essen noch etwas länger zu bleiben, wird die Bedienung in kurzen Abständen immer wieder fragen, ob man noch etwas bestellen möchte. Restaurants sind in den USA sind nicht für einen Plausch gedacht. Will man sich weiter unterhalten, geht man nach dem Essen in eine Bar, die eher für Gespräche gedacht sind.

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